Tauchen Sie dorthin, wo immer Frieden ist

Tauchen Sie dorthin, wo immer Frieden ist.

Krieg ist eine starke traumatische Erfahrung.
Jedes Trauma wirkt sich auf uns aus und wird in unserem Körper-Geist-System gespeichert.
In den letzten 7 Monaten habe ich das menschliche Phänomen des Krieges und seine Auswirkungen persönlich erlebt.

Wenn ein traumatisches Ereignis eintritt, schalten unsere Systeme automatisch in den Überlebensmodus. Wenn wir uns im Überlebensmodus befinden, werden wir in vielen Fällen zu "Supermenschen": Wir verfügen über zusätzliche körperliche Kraft, extreme Ruhe, Klarheit und Mut, was zu präzisen Verhaltensweisen führt, die uns helfen, die Extremsituationen am besten zu bewältigen.

Erst in der posttraumatischen Phase, die nach der Bewältigung der Extremsituation eintritt, beginnt unser Körper-Geist-System posttraumatische Phänomene zu erleben: Abkopplung vom Körper, Schlafschwierigkeiten, extreme Wachsamkeit zusammen mit extremer Müdigkeit, verschiedene Bereiche des Körpers schmerzen fast ständig, sich wiederholende Gedanken und Erinnerungen erzeugen Angst, Stress, Angstzustände, Essstörungen und tiefe Traurigkeit, die in Depression und Verzweiflung umschlagen kann, die so tief gehen kann, dass sie sogar zu Lebensunlust führt.

Selbst wenn man nicht persönlich von einer extremen Katastrophe betroffen ist, verursacht allein das Leben in einem Kriegszustand Traumata. Einige meiner persönlichen Erfahrungen sind: das Beben des Hauses zu spüren, wenn Bomben fallen, zu sehen, wie Bomben durch den Himmel fliegen, Sirenen zu hören, aus meinem Haus auszuziehen, weil es gefährlich war, dort zu bleiben, weil es zu nahe an der Grenze liegt und direkt getroffen werden könnte, wegzulaufen oder sich vor Terroristen zu verstecken, weil es einen Alarm gibt, der andeutet, dass sie möglicherweise in das Dorf, in dem ich lebe, eingedrungen sind. Erfahrungen, die die meisten von uns in der westlichen Welt nur in Filmen oder Fernsehserien sehen. Dieser Zustand, vor allem wenn er lange anhält, Monate oder Jahre, schafft ein "chronisches Trauma", das zwar mildere Körper-Geist-Symptome aufweist, aber dennoch eine starke Wirkung auf unser körperliches, emotionales und geistiges Wohlbefinden hat.

Vor ein paar Monaten hatte ich eine sehr bedeutsame und tiefgreifende Erfahrung. Ich gab somatische Einzel- und Gruppensitzungen für Menschen, die am 7. Oktober 2023 an dem Massaker der Hamas im Gazastreifen beteiligt waren. Alle von ihnen litten unter starken posttraumatischen Symptomen. In den Sitzungen entspannten sich fast alle so sehr, dass Qualitäten wie Stille, Sicherheit, Sanftheit und Entspannung in ihnen wieder auftauchten. Sie alle dachten, dass ich derjenige sei, der ihnen diese Erfahrung bescherte, aber ich wies sie darauf hin, dass nicht ich diese Qualitäten geschaffen hatte, sondern dass sie sich mit einem Ort in sich selbst verbunden hatten, an dem diese Qualitäten immer zu finden sind. Die Tatsache, dass, obwohl ihr psycho-physisches System auf der oberen Ebene das Trauma noch immer erlebte, unter der Oberfläche, in größerer Tiefe, der Frieden und die Sicherheit weiter existierten, unberührt von den Ereignissen, erstaunte mich.

Keiner dieser Menschen war Continuum oder Praktizierender einer anderen bewussten Technik. Sie ließen sich spontan an einen sehr tiefen Ort in sich selbst fallen, wahrscheinlich weil sie so erschöpft waren. Als sie an einen Ort kamen, an dem sie sich sicher genug fühlten, und als sie den leitenden Anweisungen folgten, konnte sich ihr System tief genug entspannen, um die Ströme von Frieden und Heilung zu berühren.

Infolge dieser Erfahrung begann ich, mit erfahrenen Praktizierenden Continuum durchzuführen, um unsere Fähigkeit zu erforschen, bewusst nach innen zu tauchen und durch alle Schichten unserer Traumata zu gehen, bis wir diese Ströme des Friedens durchdringen und erreichen und uns erlauben, dort zu ruhen, uns zu verjüngen und geheilt zu werden.

Die Bereitschaft, sich immer wieder mit der Tiefe unseres Seins zu verbinden, lässt Klarheit und Weisheit entstehen, die uns befähigt, uns selbst und der Welt neu zu begegnen. Von diesem Punkt aus können wir gütig und mitfühlend mit uns selbst und mit anderen umgehen, auch wenn wir uns inmitten sehr hoher emotionaler Wellen befinden.

Ich bete, dass jeder von uns, ob in einer Kriegssituation oder in einer normalen Situation, immer wieder in unsere tiefsten Schichten eintaucht, um diesem Frieden zu begegnen, der immer da ist, und ihn aus unserer inneren Quelle der Vernunft fließen und seine Qualitäten in das weite Netz der Existenz ausstrahlen lässt.

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